Die fotografische Serialität ist ein Grundprinzip der Arbeiten von Mia Unverzagt. Erst die Wiederholung und ihr konzeptuelles Gegenstück, die Abweichung, scheinen dem einzelnen Bild innerhalb eines Ganzen den Rahmen zu geben und es damit im Hinblick auf seine Gültigkeit zu überprüfen. Handlungsanweisungen an die porträtierten Personen, vager oder ausformulierter Art, Fragen als Basis für Dialoge, die eine bestimmte Haltung vorgeben, stellen wesentliche Aspekte des Œuvres der Künstlerin dar. Oft wird ein visueller Rahmen gesetzt – ein bestimmter Ort, eine vorgegebene Auswahl an Kleidungsstücken, die Drapierung derselben etc.. Diese Konstanten, die sich in die seriellen Arbeiten einschreiben, stellen für die Porträtierten gleiche „Ausgangsbedingungen“ her. Sie formieren dergestalt ein Setting, innerhalb dessen die Aktion abläuft. Dieser Rahmen ist durch die Künstlerin definiert, das Ergebnis der (Inter)Aktion hingegen bleibt radikal offen.
Stefanie Kreuzer